Vergleich von Schnellarbeitsstahl- und Hartmetallmaterialien
Vergleich von Schnellarbeitsstahl- und Hartmetallmaterialien
Schnellarbeitsstahl (HSS) und Hartmetall sind zwei häufig verwendete Materialien in verschiedenen Branchen, insbesondere in Schneidwerkzeugen und Bearbeitungsanwendungen. Beide Materialien weisen einzigartige Eigenschaften auf, die sie für bestimmte Zwecke geeignet machen. In diesem Artikel werden wir die Eigenschaften von Schnellarbeitsstahl und Hartmetall vergleichen und gegenüberstellen und uns dabei auf deren Zusammensetzung, Härte, Zähigkeit, Verschleißfestigkeit und Gesamtleistung konzentrieren.
Komposition:
Schnellarbeitsstahl: Schnellarbeitsstahl ist eine Legierung, die hauptsächlich aus Eisen, Kohlenstoff, Kobalt, Wolfram, Molybdän und Vanadium besteht. Diese Legierungselemente erhöhen die Härte, Verschleißfestigkeit und Warmfestigkeit des Werkstoffs.
Hartmetall: Hartmetall, auch Wolframkarbid genannt, besteht aus einer harten Karbidphase (typischerweise Wolframkarbid), eingebettet in ein Bindemetall wie Kobalt oder Nickel. Diese Kombination verleiht dem Material eine außergewöhnliche Härte und Verschleißfestigkeit.
Härte:
Schnellarbeitsstahl: HSS hat typischerweise eine Härte von 55 bis 70 HRC (Rockwell C-Skala). Dank dieser Härte können HSS-Werkzeuge effektiv eine Vielzahl von Materialien durchtrennen, darunter Stahl, Edelstahl und Gusseisen.
Hartmetall: Hartmetall ist für seine extreme Härte bekannt und erreicht oft 80 bis 95 HRA (Rockwell-A-Skala). Aufgrund der hohen Härte sind Hartmetallwerkzeuge ideal für die Bearbeitung harter Materialien wie Titanlegierungen, gehärteter Stahl und Verbundwerkstoffe.
Zähigkeit:
Schnellarbeitsstahl: HSS weist eine gute Zähigkeit auf und hält hohen Stoß- und Stoßbelastungen stand, wodurch er für unterbrochene Schnitte und schwere Bearbeitungsvorgänge geeignet ist. Seine Zähigkeit erleichtert auch das Nachschleifen und Umformen von Werkzeugen.
Hartmetall: Obwohl Hartmetall extrem hart ist, ist es im Vergleich zu HSS relativ spröde. Bei starker Stoß- oder Stoßbelastung kann es abplatzen oder brechen. Moderne Hartmetallsorten verfügen jedoch über eine verbesserte Zähigkeit und können mäßigen bis leichten Stößen standhalten.
Verschleißfestigkeit:
Schnellarbeitsstahl: HSS weist eine gute Verschleißfestigkeit auf, insbesondere bei Verwendung bei niedrigeren Schnittgeschwindigkeiten. Bei hohen Schnittgeschwindigkeiten oder bei der Bearbeitung von Materialien mit hoher Abrasivität kann die Verschleißfestigkeit von HSS jedoch unzureichend sein.
Hartmetall: Hartmetall ist für seine außergewöhnliche Verschleißfestigkeit selbst unter schwierigen Bearbeitungsbedingungen bekannt. Die harte Karbidphase bietet eine hervorragende Beständigkeit gegen abrasiven Verschleiß und ermöglicht es Hartmetallwerkzeugen, ihre Schneidkante über einen längeren Zeitraum beizubehalten.
Leistung:
Schnellarbeitsstahl: HSS-Werkzeuge zeichnen sich aufgrund ihrer Vielseitigkeit, Zähigkeit und relativ einfachen Schärfbarkeit in einer Vielzahl von Schneidanwendungen aus. Sie eignen sich für allgemeine Bearbeitungsvorgänge und sind im Vergleich zu Hartmetall kostengünstig.
Hartmetall: Werkzeuge aus Hartmetall werden häufig für hochpräzise und hocheffiziente Bearbeitungen eingesetzt. Sie leisten bei anspruchsvollen Anwendungen mit hohen Schnittgeschwindigkeiten, längerer Werkzeugstandzeit und erhöhter Produktivität eine außergewöhnlich gute Leistung. Allerdings sind sie im Allgemeinen teurer als HSS-Werkzeuge.
Abschluss:
Schnellarbeitsstahl und Hartmetall sind beides wertvolle Materialien in der Schneidwerkzeugindustrie, jedes mit seinen eigenen Stärken und Einschränkungen. Schnellarbeitsstahl bietet eine gute Zähigkeit, Vielseitigkeit und Kosteneffizienz und eignet sich daher für eine Vielzahl von Bearbeitungsanwendungen. Andererseits zeichnet sich Hartmetall durch Härte, Verschleißfestigkeit und Hochtemperaturstabilität aus, was es zur bevorzugten Wahl für die Bearbeitung von gehärtetem Stahl und anderen anspruchsvollen Materialien macht.
Bei der Auswahl des geeigneten Materials ist es entscheidend, die spezifischen Anforderungen des Bearbeitungsvorgangs und des Werkstückmaterials zu verstehen. Faktoren wie Schnittgeschwindigkeit, Materialhärte und gewünschte Standzeit müssen sorgfältig berücksichtigt werden. Letztendlich hängt die Wahl zwischen Schnellarbeitsstahl und Hartmetall von der spezifischen Anwendung und den gewünschten Ergebnissen ab.